Was nicht im Koran steht

Viele ungebildete1 Muslime behaupten irgendetwas und sagen dann zu Unrecht, dass es so im Koran steht. Ich bekomme auch Fragen, die anfangen mit den Wörtern: „Was sagt der Koran zu ….?“ Oft muss ich antworten, dass der Koran zu dem Thema gar nichts enthält; dann ernte ich ungläubige Blicke. Aber der Koran ist nun mal ein dünnes Buch.

Viele Missverständnisse über den Koran könnte man vermeiden, indem man ihn liest. Das ist aber nicht jedem vergönnt: Er ist ein schwieriger, altarabischer Text. Die entschiedensten Behauptungen über den Inhalt des Korans stammen von Menschen, die ihn nicht oder kaum gelesen haben oder sich nur auf ein paar ausgewählte Verse beschränken.
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Nichts
Zu den folgenden Themen „sagt“ der Koran gar nichts:

Die Scharia. Der Koran enthält eine Anzahl Rechtsregeln, die eine Grundlage der späteren Scharia bilden. Das Wort Scharia (sharī‘a) selbst steht einmal im Koran (K. 45:18), aber nicht in der modernen Bedeutung „Rechtssystem“; im Hadith übrigens genausowenig. Wie sollte es auch? Das Rechtssystem erreichte erst seit ± 800 seine volle Reife; bis es Scharia genannt wurde,  dauerte es noch länger.

– Das Kalifat. Das arabische Wort khalīfa, Pl. khulafā’, mit der Bedeutung „Stellvertreter, Nachfolger” taucht im Koran einige Male auf — aber nie in der Bedeutung von „Nachfolger Mohammeds” oder „Oberhaupt eines islamischen Staates”. Von zwei Propheten wird gesagt, dass Gott sie zum Kalifen machte: von Adam und David. In K. 2:30 heißt es:

  • Und damals, als dein Herr zu den Engeln sagte: „Ich werde auf der Erde einen Kalifen einsetzen,“ sagten sie: „Willst du dort einen einsetzen, der Unheil stiftet und Blut vergießt, wo wir dir lobsingen und deine Heiligkeit preisen?“

Aus dem Kontext wird klar, dass mit dem „einen“ Adam gemeint ist. Und in Vers 38:26 heißt es:

  • Dāwūd, Wir haben dich zu einem Kalifen auf Erden eingesetzt.

Was immer das Wort in diesen Versen bedeuten mag: Von Mohammed wird nie gesagt, Gott habe ihn zum Kalifen gemacht hat, geschweige denn von einem Menschen nach ihm. Jahrhundertelang haben Kalifen von sich behauptet oder behaupten lassen, sie seien Stellvertreter Gottes auf Erden. Im Koran findet das keine Unterstützung.

– Die Bestrafung im Grab, die Befragung durch die Engel Munkar en Nakir, eine Schlange im Grab, all das wird im Koran mit keinem Wort erwähnt. Allerdings im Hadith; siehe hier.

Märtyrer: Dass diese  sofort nach ihrem Tod ins Paradies kommen, wo zweiundsiebzig Jungfrauen als Belohnung warten — im Koran steht das nicht. Die einzig relevanten Verse hierzu sind 3:169–70:

  • Meine nicht, dass die, die im Kampf für Gottes Sache gefallen sind, tot sind! Nein, sie leben und ihnen wird bei ihrem Herrn Unterhalt beschert. Sie freuen sich über das, was Gott ihnen gibt von seiner Huld … usw.

Was in anderen Versen über die Wonnen im Jenseits erwähnt wird, fällt auch normalen Gläubigen zu. Märtyrer sind ein typisches Thema für Hadithe. Das mit den Jungfrauen könnte übrigens in einer großen Enttäuschung enden; siehe weiter hier.

Katzen und Hunde, darf man die als Muslim halten? Kein Wort steht darüber im Koran; siehe hier.

Das war natürlich nur eine Auswahl. Auch das Verbot, den Propheten abzubilden und das Beten fünf Mal am Tag stehen nicht im Koran.

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Unklar
Es gibt auch Themen, zu denen der Koran möglicherweise etwas aussagt, das aber nicht sehr klar tut. So zum Beispiel:

– Die Verschleierung der Frau wird, wie man behauptet, im Vers 24:31 thematisiert:

  • Und sage den gläubigen Frauen, sie sollen den Blick niederschlagen, ihre Scham (furūdj) keusch bedecken und ihre Zierde (zīna) nicht zeigen, außer dem, was davon sichtbar ist, und sie sollen ihre Tücher über ihren Kleiderausschnitt ziehen und ihre Zierde niemandem zeigen  außer ihren Ehemännern, ihren Vätern, Schwiegervätern, ihren Söhnen, Stiefsöhnen, ihren Brüdern, den Söhnen ihrer Brüder und ihrer Schwestern, ihren Frauen, ihren Sklavinnen, den männlichen Bediensteten, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die noch nicht auf weibliche Geschlechtsteile (‘aurāṭ) achten. Sie sollen nicht mit den Füßen schlagen um auf ihre verdeckte Zierde aufmerksam zu machen.2

In groben Zügen sieht die hier empfohlene Frau aus wie meine Mutter und meine Schwester: Die schauen auch nicht frech aus der Wäsche und halten immer ihre Scham und ihre Brüste bedeckt — was ziemlich naheliegend ist. Ihren bescheidenen Schmuck zeigen sie freilich schon.
Aber auch Männer müssen ihren Blick niederschlagen und ihre furūdj bedecken (K. 24:30). Daraus ergibt sich, dass furūdj tatsächlich die Genitalien sind. Das Wort ‘aurāt ist weniger klar, aber offenbar ist es hier gleichbedeutend mit furūdj. Noch schwieriger ist zīna, „Zierde“. Und wieso wird die verdeckte Zierde bekannt, wenn eine Frau mit ihren Beinen schlägt —gegen einander, auf den Boden? Handelt es sich um klirrende Fußreifen? Hier herrscht für den unbefangenen Leser Unklarheit, aber natürlich nicht für die Exegeten, die immer alles wissen; dazu kommen wir gleich.

– Die Absonderung der Frau: Der einzige explizite Vers (33:53) handelt von den Frauen des Propheten, nicht von Frauen im Allgemeinen; siehe hier.

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Interpretationen
Es ist manchmal unerwartet schwierig, muslimischen Studenten den Unterschied klar zu machen zwischen dem, was im Koran steht, und dem, was Korankommentare dazu sagen. Oft ist es nur ein Kommentar, den sie zu Hause im Schrank stehen haben oder den der Imam zitiert hat; nicht selten ist es das Werk des dummen Ibn Kathīr (± 1300–73) — als hätten vierzehn Jahrhunderte Islam nichts Besseres gebracht!
Dabei ist es doch eigentlich nicht schwer. Eine Aussage steht entweder in Buch A (das grüne Buch mit „Koran“ auf dem Umschlag), oder zum Beispiel in Buch B (mehrbändig, mit braunem Einband, auf dem „Kommentar“ oder „Tafsīr“ steht). Die beiden Textsorten sind sogar physisch leicht auseinander zu halten.

Der Koranausleger at-Tabarī (gest. 923) beispielsweise hat sieben Seiten zum oben zitierten Vers 24:31 verfasst; er fand ihn bestimmt wichtig. Man findet dort tatsächlich Textkommentare, etwa zu dem Wort ihre Zierde: „Das sind Fußreifen, Armreifen, Ohrringe und Halsketten“. Das ist nüchterne Wissenschaft. Eine Frau könnte also demnach einfach den ganzen Schmuck auf der Straße gar nicht anziehen, sondern ihn in ihre Handtasche tun und sich dafür aber locker bekleiden. Aber so war es wohl nicht gemeint.
Daneben gibt es jedoch auch Dinge, die nichts mit den Versen zu tun haben. At-Tabarī fährt fort: „Der allgemeine Konsens ist, dass jeder, der das Gebet verrichtet, seine Scham bedecken soll und dass die Frau ihr Gesicht und ihre Arme beim Gebet bedecken soll und überdies ihren Körper verschleiern soll, außer dem, was der Prophet erlaubt hat, nämlich ihre Unterarme bis zur Hälfte.“ 3 Soll das wirklich Koranauslegung sein? Ein Bezug auf den kommentierten Vers ist kaum vorhanden.
Wenn der Koran für jemanden ein heiliger Text ist, muss dann der Kommentar eines späteren Muslims, der seit mehr als tausend Jahren tot ist, das auch sein? Schwieriger ist es mit dem Spruch des Propheten, den der Kommentar erwähnt; der ist ja für Muslime verbindlich. Aber er stammt aus einem Hadith und kommentiert hier nicht den zitierten Vers.
Wenn etwas nicht im Koran steht, ist es deshalb nicht unislamisch. Aber es wäre schön, wenn man zumindest die Textgattungen auseinander halten könnte: Koran, Auslegung (tafsīr) und Hadith.

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An den Haaren herbeigezogen
Schließlich gibt es Themen, über welche Muslime gerne etwas im Koran lesen würden, die dort aber mit keinem Wort erwähnt werden. In solchen Fällen wird oft ein Vers genommen und so interpretiert, dass es scheint, als stünde doch etwas darin.
Die oben erwähnte Bestrafung im Grab zum Beispiel wird gerne in Vers 40:11 erkannt: „Sie sagen: Unser Herr, Du hast uns zweimal sterben lassen und zweimal lebendig gemacht.“ At-Tabarī hat unter den ihm bekannten Auslegungen auch diese bewahrt: „Sie starben in dieser Welt und wurden im Grab auferweckt; dann wurden sie befragt oder zur Rede gestellt; dann starben sie in ihrem Grab und wurden im Jenseits nochmals auferweckt.“ Ob aber der Vers dies wirklich aussagen soll, lässt sich nicht nachweisen.

Und noch weitere Tricks werden angewandt: der bekannteste ist der mit dem Vers zur Steinigung. Über die Steinigung steht kein Wort im Koran. Man behauptet aber, es habe dazu einmal einen Vers gegeben:

  • Wollt nicht etwas anderes als eure Väter, denn das ist Unglauben in euch. Wenn [sogar] ein bejahrter Mann und eine bejahrte Frau Unzucht treiben, steinigt sie auf jeden Fall, als Strafe Gottes. Gott ist mächtig und weise.4

Dieser Vers soll „abgeschafft“ (mansūkh) worden sein. In diesem Fall ist sein Wortlaut abgeschafft: Er steht nicht im Koran, aber die darin enthaltene Rechtsregel ist noch gültig, denn in den Hadithen ist von Steinigung durchaus die Rede. Die Abschaffung ist eine lästige Sache, die einen Sonderbeitrag braucht.

 

ANMERKUNGEN
1. Ich meine natürlich ungebildet im Umgang mit alten Texten. Jemand kann Installateur sein, Bäcker, Pflegekraft, Ingenieur oder Arzt, aber zugleich sehr naiv, ja nahezu Analphabet sein, wenn es auf Textverständnis ankommt. Solche Menschen sind oft willige Opfer der häufig ebenfalls schlecht ausgebildeten islamischen geistigen Führer.
2. Ich habe die lange Auflistung der Verwandten hier klein gedruckt um nicht von der Kleidung abzulenken.
3. Man würde meinen, dass auch die Handgelenke bedeckt sein müssen, damit die Armreifen unsichtbar bleiben. Aber nein, da ist der Konsens ganz pragmatisch: Um Arbeiten im Haushalt zu ermöglichen, wie z.B. Teig kneten, dürfen die Unterarme bis zur Hälfte sichtbar sein.
4. لا ترغبوا عن آبائكم فانه كفر بكم. والشيخ والشيخة إذا زينا فارجموهما البتة نكالا من الله والله عزيز حكيم . Ibn Isḥāq, Sīra 1015, aṭ-Ṭabarī, Ta’rīkh i, 1821, Mālik ibn Anas, Muwaṭṭaʾ, Ḥudūd 10, Ibn Sa‘d, Ṭabaqāt, Hrsg. Sachau iii, i blz. 242 e.a.; Th. Nöldeke in Geschichte des Qorans, Bd. 1, Leipzig 1909, 248–9.

Diakritische Zeichen: ḫalīfa, ḫulafāʾ,  furūǧ, ʿaurāt, Ibn Kaṯīr , aṭ-Ṭabarī, mansūḫ, Ibn Isḥāq, aṭ-Ṭabarī, Tarīḫ, Muwaṭṭaʾ, ḥudūd, Ṭabaqāt

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Ibn Dawud: Hadith

Ibn Dāwūds Kitāb al-Zahra enthält ungefähr zehn Hadithe; darunter drei, die erwähnenswert sind.1

1. Der erste wird im Rahmen der Liebestheorie präsentiert: 

  • Abū Bakr Muhammad ibn Ishāq as-Sāghānī – Ibn Abī Maryam – Yahyā ibn Ayyūb – Yahyā ibn Sa‘īd – ‘Amra – Aischa – der Prophet: „Die Seelen sind einberufene Soldaten; diejenige, die sich ineinander wiedererkennen, suchen Gesellschaft miteinander; diejenigen, die das nicht tun, stoßen aufeinander.“ 2

2. Der berühmte Liebeshadith (hadīth al-‘ishq) lautet in der Zahra so:

  • Von meinem Vater – Suwayd ibn Sa‘īd al-Hadathānī – Alī ibn Mushir – Abū Yahyā al-Qattāt – Mudjāhid – Ibn ‘Abbās – der Prophet: „Wer leidenschaftlich liebt, keusch bleibt, es verbirgt und dann stirbt, der stirbt als Märtyrer.“ 3

Ein Märtyrer war ursprünglich jemand, der auf dem Schlachtfeld im Kampf für den Islam umkam und dafür im Jenseits extra Lohn bekam. Weil im Laufe der Zeit immer weniger Muslime an Kampfhandlungen teilnahmen, man sich aber die Privilegien der Märtyrer nicht entgehen lassen mochte, ist der Märtyrerbegriff erweitert worden. Auch Menschen, die z. B. im Ausland oder durch eine Epidemie, im Wochenbett, durch Krankheit, Armut oder Ertrinken starben, galten späterhin als Märtyrer. Der obige Hadith rechnet auch Liebeskummer zu diesen schwierigen Umständen.4 Vielleicht war der *Zāhirite Ibn Dāwūd der erste, der diesen Schmerz ernst nahm. Aber er hat den Hadith sicherlich nicht selbst erfunden, wenigstens nicht dessen Kern. Der Dichter Abū Nuwās (757–815) hatte ihn nämlich schon hundert Jahre zuvor als Witz lanciert. Seine Absicht war wohl auf das sich schnell erweiternde Märtyrerwesen anzuspielen oder es zu verspotten. Sein Hadith hat einen Fantasie-Isnad; der Text lautet: „Wer als Verliebter stirbt, erhält den Lohn des Martyriums.“ Abū Nuwās kann den Text entweder selbst erdacht oder fertig vorgefunden haben.5

3. Mit Hilfe des dritten Hadiths versuchte man die Poesie islamisch zu legitimieren. Auch Ibn Dawud zitiert ihn:

  • (mit unvollständigem Isnad:) Ibn ‘Abbās – der Prophet: „Manche Poesie besteht aus Weisheiten; manche Eloquenz ist Zauberei.“ 6

ANMERKUNGEN
1. W. Raven, Ibn Dāwūd, 13–15.
2. Ibn Dāwūd, Zahra i, 14; A.J. Wensinck, Concordance s.v. djannada; Giffen, Theory 55, Ibn Qayyim al-Djawzīya, Rauda 83. الأرواح جنود مجنَّدة فما تعارف منها ائتلف وما تناكر منها اختلف. Ibn Dāwūd kann as-Sāġānī eventuell noch selbst gekannt haben; dieser wohnte in Bagdad und starb 883, als Ibn Dāwūd 15 Jahre alt war; al-Khatīb al-Bagdādī, Ta’rīḫ Bagdād i, 240–241; Ibn Hadjar al-‘Asqalānī, Tahḏīb at-tahdhīb ix, 35–37.
3. Ibn Dāwūd, Zahra i, 66; nicht in Wensincks Concordance; Giffen, Theory 99ff..قال رسول الله ص من عشق فعفّ فكتمه فمات فهو شهيد
4. E. Kohlberg, Art. „Shahīd,“ in EI 2; W. Raven, Art. „Martyrs,“ in EQ.
5. E. Wagner, Abū Nuwās. Eine Studie zur arabischen Literatur der frühen ʿAbbāsidenzeit, Wiesbaden 1965, 34–5. (ramal)

ولـــقـــد كـُــنّــا رويـْـنــا ‪*‬ عـن سـعـيـدٍ عـن قـتـادةْ
عـن سعيـدِ بـنِ الـمســـيَّـــــبْ أنّ سعْـدَ بـنَ عُبـادةْ
قــال: مـَنْ مـات مُـحِـبـّاً *  فــلـه أَجْــر الــشــهادةْ

6. Es ist der letzte Satz des Kitāb az-Zahra, wenigstens in seiner uns überlieferten Form: Ibn Dāwūd, Zahra ii, 372: إنّ من الشعر لحكمًا وإنّ من البيان لسحرًا . Ungefähr identisch steht es in Abū Dāwūd, Sunan, Adab 87; die beiden Teile des Hadith werden oft separat zitiert.

Diakritische tekens: Muḥammad ibn Isḥāq aṣ-Ṣāġānī, Yaḥyā, ʿĀʾiša, ḥadīth, al-Ḥadaṯānī, Abū Yaḥyā, Muǧāhid, Ẓāhirite, al-Ǧawzīya, Rauḍa, al-Ḫaṭīb al-Baġdādī, Taʾrīḫ Baġdād, Ibn Ḥaǧar, Tahḏīb at-tahḏīb

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Der Heilige Krieg (Dschihad)

Ein Heiliger Krieg ist ein Krieg, der aus einer Religion, aus einem vermeintlich göttlichen Auftrag heraus oder zur Verteidigung „heiliger“ Gebiete geführt wird.
Heilige Kriege sind in allen drei westlichen Religionen vorgesehen. Die alten Israeliten stürzten sich auf das Bekämpfen konkurrierender Kleinvölker – nach Ansicht einiger Propheten taten sie das noch zu wenig. Im Alten Testament (4. Mose 21:14) wird auf ein Buch von den Kriegen des HERRN hingewiesen, das leider nicht erhalten ist. Jesus ist nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert (Matthäus 10:34), und er wird erneut kommen mit eisernem Stabe (Offenbarung 19:15). Seine Anhänger führten mehrere heilige Kriege, u.a. die Kreuzzüge im Nahen Osten (Deus lo vult – „Gott will es!“). Auch Muslime kennen den heiligen Krieg; sie nennen ihn meist Dschihad (djihād). Diesen Ausdruck jedoch habe ich nicht als Titel gewählt, weil 1) das Wort auch noch eine andere Bedeutung hat: „sich anstrengen“ 2) für offensichtlich Heilige Kriege auch das Wort qitāl, „kämpfen“ häufig benutzt wird.

  • djāhada, Infinitiv djihād‚ „sich anstrengen“
  • al-djihād fī sabīl Allāh‚ „sich anstrengen auf dem Weg Gottes, für Gottes Sache“
  • mudjāhid, jemand, der eben dies unternimmt; spez.  „Glaubenskämpfer“.
  • Es gibt einen inneren Dschihad: der Kampf gegen das eigene Ich und die Seele, die zum Bösen neigt; und einen äußeren: das „Sich-Anstrengen für Gottes Sache“. Letzteres muss nicht militärisch sein. Aber im heutigen Sprachgebrauch wird Dschihad selten in Zusammenhang mit der Anstrengung im Rahmen eines Studiums oder etwa der Eröffnung einer Kinderklinik benutzt.

Die ersten arabischen Eroberungen
Die ersten arabischen Eroberungen (632-750) waren sehr militant, aber noch kaum islamisch oder Dschihad, weil sich weder der Islam- noch der Dschihadbegriff bereits herauskristallisiert hatte. Rückwirkend hat man die Eroberungen jedoch durchaus Dschihad genannt.
Texte, heilige oder nicht heilige, geschriebene oder ungeschriebene, spielen bei Kriegsführung immer eine wichtige Rolle. Eine Einzelperson hat vielleicht auch so mal Lust am Kämpfen, aber wenn man Gruppen von Männern über längere Zeit kämpfen lassen will, braucht man Worte: zur Motivierung, zur Rechtfertigung, zur Ermutigung. Die Worte können von Gemeinschaften bzw. Führern bewusst eingesetzt werden. Ohne Zweifel gehörten zu den Antriebsmotoren der arabischen Eroberungen die neue geistliche Bewegung und die darin kursierenden Texte, die auch im Koran ihren Niederschlag gefunden haben; wie genau ist den Geschichtsschreibern nicht klar.

Der Heilige Krieg im Koran
Wer recherchieren möchte, was der Koran über das Thema zu sagen hat, findet mehr als hundert Verse, hauptsächlich mit djihād und qitāl und verwandten Wörtern. Aber eine einheitliche Auffassung des Koran über den Krieg gibt es nicht: „The qur’ānic rulings and attitudes regarding warfare are often ambiguous and contradictory so that there is no one coherent doctrine of warfare in the Qur’ān, especially when the text is read without reference to its exegetical tradition“ (Landau­-Tasseron, S. 38b; meine Hervorhebung). Weil es über das Thema so viele unterschiedliche Verse gibt, macht es keinen Sinn, wie es oft getan wird, einen oder zwei herauszuholen und diese dann als „die koranische Auffassung“ anzubieten. Ob man im Koran einen dringenden Ansporn zum Kriegführen oder vielmehr zu Friedfertigkeit liest, hängt stark von der Wahl der Verse und deren Auslegung ab.
Eine traditionelle (sowohl islamische als auch orientalistische) Weise die Texte zum Dschihad im Koran anzugehen, berücksichtigt die chronologische Abfolge der Koranoffenbarungen. Frühe Koranverse können durch spätere „abrogiert“ werden (nasḫ).
Dann sagt man z.B.: „In der frühen Periode, als der Prophet noch in Mekka war, waren die Texte defensiv; als er in Medina einen eigen Staat gegründet hatte, der sich zum Teil durch Raubzügen ernährte, wurden die Texte angriffslustiger.“ Sura 9, die letzte des Korans, abrogiert laut diesem Denkmodell also die früheren. Diese Sura ist aggressiv; thematisiert aber zur gleichen Zeit das Problem der Kriegsdienstverweigerung. Offensichtlich wollten nicht alle so gerne kämpfen.

Wer nicht so viel vom chronologischen Modell hält, begnügt sich am besten mit den thematischen Auflistungen bei →Landau­-Tasseron und →Crone. Themen:
­– Die Gegner: die Ungläubigen
­– Sich verteidigen bei Angriff
­– Selbst angreifen
­– Ansporn zur Teilnahme
­– Belohnung für den Einsatz: Beute in dieser Welt; das Paradies im späteren Leben.
­– Bestrafung für Feigheit und Dienstverweigerung, vor allem für die Heuchler (munāfiqūn), die sagen, sie seien dabei, aber sich nicht vom Fleck rühren wollen. Sie kommen in die tiefste Hölle.
­– Neben persönlicher Teilnahme ist auch materielle Unterstützung der Kriegsführung möglich. Man konnte ein Reittier oder eine Rüstung schenken usw.
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Hier einige Korantexte aus vielen (übers. R. Paret):

  • Sura 22:39–40: Denjenigen, die bekämpft werden (oder: kämpfen), ist die Erlaubnis (zum Kämpfen) erteilt worden, weil ihnen Unrecht geschehen ist.
  • Sura 2:190–93: Und kämpft um Gottes willen gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen! Aber begeht keine Übertretung! Gott liebt die nicht, die Übertretungen begehen. Und tötet sie, wo immer ihr sie zu fassen bekommt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben! … usw.
  • Sura 2: 216: Euch ist vorgeschrieben zu kämpfen, obwohl es euch zuwider ist….
  • Sura 9:5: Und wenn nun die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Heiden wo immer ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf! Wenn sie sich aber bekehren, das Gebet verrichten und die Almosensteuer geben, dann lasst sie ihres Weges ziehen! …
  • Sura 9:39: Wenn ihr nicht ausrückt, lässt er euch eine schmerzhafte Strafe zukommen und andere Leute eure Stelle einnehmen …

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Ribāt: die Praxis
Ribāt ist ein lästiger Begriff (Chabbi, Ribāt, insbes. S. 493–4). Manchmal erscheint er nahezu synonym zu djihād, dann wieder versteht man darunter eine Festung, dann wieder eine Gruppe religiös inspirierter Kämpfer.
Als nach 750 die große Eroberungswelle zum Stillstand gekommen war, wurde der Dschihad „ritualisiert“. An der Schmerzgrenze zwischen dem Römerreich und dem Islamischen Reich, die ungefähr der heutigen Grenze zwischen Syrien und der Türkei entspricht, sammelten sich Gruppen oft inbrünstig religiös inspirierter Kämpfer, die sich einmal im Jahr eine Schlacht gaben. Mal wurde eine Festung oder ein Städtchen erobert; mal wurde es wieder verloren. Die Grenze blieb durch die Jahrhunderte ziemlich stabil. Während sich in Medina oder Kufa die Gelehrten über die Theorie des Dschihad beugten, gab es hier die Praxis.
Bekannt ist die Hadith-Sammlung des ‘Abdallāh b. Mubārak aus dieser Atmosphäre, Kitāb al­-djihād, die heutzutage unter den Militanten wieder populär ist. Ibn Mubārak (gest. 797) stammte aus Zentralasien und war extra für den Dschihad angereist. Er war ein Krieger­-Asketiker – er hat auch ein Kitāb al­-Zuhd, „Buch der Weltentsagung“ geschrieben. Das Kitab al-djihād dokumentiert die geistliche Dimension des Kriegführens in diesen Gruppen, die hier viel detaillierter dargelegt wird als im Koran. Es sind 262 Hadithe; davon hier einer:

    • […] dass er vom ‘Utba ibn ‘Abd as-Sulami, einem Gefährten des Propheten, gehört habe, dass der Prophet gesagt habe:
      Die im Dschihad Getöteten sind drei Typen Männer:
      Ein Gläubiger, der mit seinem Leib und seinem Hab und Gut derart für die Sache Gottes kämpft, dass er, wenn er den Feind trifft, weiter kämpft, bis er getötet wird. Ein solcher Märtyrer (shahīd, Pl. shuhadā’) wird auf die Probe gestellt, [und ist] bei Gott unter dessen Thron; die Propheten haben nicht mehr Verdienst als sie, außer, dass sie die Ebene des Prophetentums besitzen.
      [Zweitens] ein Gläubiger, der Verbrechen und Sünden begeht, der mit seinem Leib und seinem Hab und Gut derart für die Sache Gottes kämpft, dass er, wenn er den Feind trifft, weiter kämpft, bis er getötet wird. Diese Reinigung wischt seine Vergehen und Sünden weg—ja, das Schwert wischt Sünden weg!—und er wird ins Paradies eingelassen; durch welches Tor er auch immer wünscht. …
      [Drittens] ein Heuchler, der mit seinem Leib und seinem Hab und Gut derart für die Sache Gottes kämpft, dass er, wenn er den Feind trifft, weiter kämpft, bis er getötet wird. Dieser ist in der Hölle, weil das Schwert die Heuchelei nicht wegwischt.

Hier wird der Dschihad als geistliche Kriegsführung dargestellt, im selben Geist wie im Koran, wo Kampfeinsatz mit dem Paradies belohnt wird:

    • Gott hat den Gläubigen ihre Person und ihr Vermögen dafür abgekauft, dass sie das Paradies haben sollen. Nun müssen sie um Gottes willen kämpfen und dabei töten oder (selber) den Tod erleiden […] Freut euch über euren Handel, den ihr mit ihm abgeschlossen habt! Das ist dann das große Glück. (Koran 9:111)

Überdies sühnt der Kriegseinsatz die begangenen Sünden (außer Heuchelei, in Übereinstimmung mit Koran 63:3; 4:145).
Kämpfern wurde empfohlen weiße Kleider zu tragen, so dass das Blut ihres Opfers deutlich sichtbar sei.
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Märtyrer
In den Kreisen der ribāt-Kämpfer, aber auch später immer mal wieder, auch wenn es gar keinen Krieg gab, wurde die Idee des Märtyrertums kultiviert. Auch in unserer Zeit hört man wieder darüber.
Die Märtyrer sind nicht tot, sondern nahe bei Gott (Koran 3:169–70). Ob sie sich dort an 72 Jungfrauen ergötzen, sei dahin gestellt; siehe den separaten Beitrag zum Thema Märtyrer.
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Dschihad im Hadith
Das Buch von ‘Abdallāh ibn al­-Mubārak besteht aus Hadithen; wenige hiervon jedoch gehören zu jenen, die ungefähr ein halbes Jahrhundert später in die „kanonischen“ Sammlungen aufgenommen worden sind. In solchen Sammlungen sind, abgesehen vom generellen Lob des Dschihad, auch das Kleingedruckte und Juristische zu finden: Wie steht es um die Beuteverteilung, wie mit den Einzelheiten der Kriegsführung, den Kriegsgefangenen usw.. Auch Ethik: keine Frauen und Kinder töten, keine Bäume umhauen (pace Koran 59:5) u.ä..
Bequem zugänglich sind die betreffenden Kap. aus Mālik ibn Anas (gest. 797), Muwatta’ und Muslim (gest. 875), Sahīh. Weil gerade kein Krieg ist, haben die Texte momentan wenig praktische Relevanz. Muslim hat mehr Text; Mālik ist besser ins Englische übersetzt worden.
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Die Kreuzzüge und die Reaktionen darauf
1096 rief Papst Urban II. die europäischen Christen zu einem Kreuzzug auf: Palästina, ihr Heiliges Land, sollte zurückerobert werden. Ein heiliger Krieg: deus lo vult!, „Gott will es“. 1099 wurde dann nach einem großen Blutbad Jerusalem erobert; es entstanden einige christliche Fürstentümer, die es zum Teil bis zu 200 Jahre aushielten.
Die islamische Welt schien erst gelähmt. Hier wäre doch Dschihad nötig gewesen! Aber z. B. ein Prediger namens as-Sulamī, der in einer Damaszener Moschee in diesem Sinne predigte, bekam kaum Zuspruch (Hillenbrand, Crusades 105–8). In dem nächsten halben Jahrhundert sah man die Kriegsherren (Atabeks) der Seldschuken sich zwar mit dem Titel mudjāhid, „Glaubenskämpfer,“ schmücken, aber das war nur so dahin gesagt. Sie kämpften gerne, sie hätten es auch ohne Glauben getan. Der Kreuzfahrer Roger von Antiochien wurde 1119 getötet von Ilghāzī, der seinen Sieg mit einer Sauforgie feierte, die eine Woche andauerte. Als Dschihad konnte das schwerlich durchgehen.
Aber seitdem wurde der Kampf gegen die Kreuzfahrer doch zunehmend als Dschihad bezeichnet. Und als Saladin (Salāh ad-Dīn al-Ayyūbī) 1187 Jerusalem zurückeroberte, war das sicher ein Ergebnis von Dschihad.
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Ibn Taimīya
Dieser merkwürdige Sturkopf ist über Muḥammad ibn ‘Abd al-Wahhāb, Rashīd Ridā und Saiyid Qutb wieder ganz ins Rampenlicht geholt und zum Ziehvater des militanten Islams gemacht worden.
Ibn Taimīya (1263-1328) stammte aus einem syrischen Geschlecht ḥanbalitischer Rechtsgelehrter und wurde selbst auch einer. Er war ein Universalgelehrter und ein selbstsicherer Mensch, der sagte, was er meinte – weshalb er öfters ins Gefängnis kam. Schiiten, Sufis und Theologen (mutakallimūn) verabscheute er.
Ibn Taimīya ist durch seine energischen Aufforderungen zum Dschihad bekannt geworden—auch wenn der Herrscher diesen nicht so richtig führen wollte. Das kann man auf Grund seines Lebenslaufs schon verstehen. Als fünfjähriges Kind hatte er mit seiner Familie vor den Mongolen aus Harrān in Nord-Syrien (Carrhæ; heute in der Provinz Şanlıurfa, TR) nach Damaskus fliehen müssen. Zu seiner Zeit besetzten die Mongolen also den Irak und Nordsyrien; sie fielen aber auch wiederholt über Mittel-­ und Südsyrien her. Der Mamlukensultan, der im fernen Kairo residierte, hatte nicht immer Lust militärisch gegen sie anzutreten; Ibn Taimīya bestand aber lautstark darauf.
Eine Komplikation war, dass die Mongolen, die sich überall der Kultur der Eroberten anpassten, zum Islam konvertiert waren, aber zur gleichen Zeit noch etliche mongolische Gewohnheiten und sogar mongolische Gesetze beibehielten. In einer fatwā erklärte Ibn Taimīya deshalb, dass die Mongolen keine Muslime seien und deshalb bekämpft werden müssten. „Jede Gruppe Muslime, die das islamische Gesetz übertritt …, muss bekämpft werden, auch wenn sie weiterhin das Glaubensbekenntnis ausspricht.“ Diese Auffassung wurde im 20. Jh. von Saiyid Qutb übernommen und hat moderne Dschihadisten stark inspiriert.

      • Tickte Ibn Taimīya eigentlich richtig? Der Reisende Ibn Battūta, der um 1300 Damaskus besuchte aber Ibn Taymīya nicht persönlich traf, behauptete, „Ibn Taimīya habe einen Vogel“ (shay’ fī ‘aqlihi; →Little, Screw loose). Allzu geistesgestört kann er aber nicht gewesen sein. Immerhin hat er ein imposantes Werk hinterlassen, Gefängnisse überlebt und erfolgreich öffentliche Ämter wahrgenommen. Monoman war er schon, und tatsächlich, Gefängnisaufenthalte machen einen Menschen auch nicht geistig gesunder. Ibn Battūtas Aussage drückt vielleicht aus, wie sehr Ibn Taimīya damals als Außenseiter und Exzentriker wahrgenommen wurde. Nach seinem Tod hatte er im Mamlukenreich ein bescheidenes aber stetiges Publikum.

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Dschihad später
Um 1500 eroberte das türkische Osmanenreich die arabische Welt; Teile Südosteuropas waren schon zuvor erobert worden. Nach Jahrhunderten der Ruhe fanden jetzt wieder mal „islamische” Eroberungen statt. Diejenigen in der arabischen Welt können die Osmanen nicht als Dschihad verkauft haben; das betraf ja Mitmuslime. Jene in Europa liefen nur zum Teil unter dem Titel Dschihad. Das wichtigere Wort bei den Türken war gaza, arabisch ghazwa, „Kriegszug, raid, excursion into foreign territory“, vgl. gazi, „Kämpfer”. Die Kriegszüge bildeten eine Fortsetzung der Aktivitäten, die seit Jahrhunderten an der syrisch-römischen Grenze stattgefunden hatten (Kafadar 79–80). Dschihad wurde zu der Zeit vielmehr als Verteidigungskrieg aufgefasst. Ab 1700 wurde das Osmanenreich allmählich schwächer und bildete keine Bedrohung mehr für Mittel- und Westeuropa.
Im 19. Jahrhundert wurden die Widerstandskämpfe gegen die Kolonialmächte deutlich als Dschihad geführt (Westsumatra 1821–37, Java 1825–30, Algerien 1839–47, Indien 1857, Sudan 1884, Aceh 1873-1903 u.a.)
Laut alliierter Propaganda habe Deutschland 1914 seine türkischen Verbündeten dazu angespornt den Ersten Weltkrieg zum Dschihad zu erklären, damit die türkischen Soldaten besser kämpfen („Holy War Made in Germany“). Dies wurde von deutscher Seite empört geleugnet. Wie es wirklich war, ist, glaube ich, immer noch nicht ganz geklärt. Jedenfalls war der Erste Weltkrieg der letzte Dschihad. Danach hat es kein sunnitisches islamisches Staatsoberhaupt mehr gegeben, das einen hätte ausrufen können.
Generell kann man sagen, dass der Dschihad jahrhundertelang in der islamischen Welt kaum ein Thema war. Er erstand im 19. Jahrhundert auf und geriet auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Mode, allerdings hauptsachlich als Gesprächsthema. Nur terroristische Gruppierungen nennen ihre Angriffe Dschihad; allerdings mit zweifelhafter Legitimität, denn Dschihad setzt die Existenz eines islamischen Staats und eines Kalifen voraus. Die Schiiten in Iran haben den Dschihad erst kurz vor der islamischen Revolution für möglich erklärt; Khomeini hat ihn im 1. Golfkrieg auch ausgeführt.
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Ist der Islam kriegerisch?
Die Frage ist hirnrissig, denn „den“ Islam gibt es nicht, und Abstrakta führen keine Kriege. Aber weil sie in den heutigen Debatten oft in dieser Form gestellt wird, hier mal ein kurzer Überblick der vom arabischen bzw. islamischen Gebiet ausgegangenen Aggression, sei es Dschihad oder nicht. Innerislamische Kriege und Konflikte werden hier nicht aufgezählt.

Offensiv:
– Arabische Eroberungen, ± 632 – 750.
– Türkische Eroberungen in Klein-Asien, 1068 – 1453.
– Türkische Eroberungen in Europa, ± 1385 – 1700.
– Korsaren. Höhepunkt 17. Jh.: Nordafrikanische Piraten plünderten oder erpressten europäische Handelsschiffe im Auftrag ihrer Regierungen.
– Der 1. Weltkrieg, ein erklärter Dschihad. Das Osmanische Reich kämpfte an deutsch-österreichischer Seite.
– Islamistischer Terrorismus, ± 1990 — .

Defensiv:
– Widerstand gegen die Kreuzfahrer, ± 1140–1300.
– Widerstand gegen koloniale Eroberer, ± 1830–1962.
– Widerstand gegen die UdSSR in Afghanistan, ± 1979–1992.
– Widerstand der Palästinenser gegen Israel, intifāda, ± 1970— .

Von Indien und Pakistan weiß ich zu wenig. Bemerkenswert ist, dass der Islam im großen Indonesien von Händlern, nicht von Soldaten verbreitet worden ist.
Bestimmt habe ich noch etwas vergessen, aber offensichtlich war die Kriegslüsternheit in den islamischen Teilen der Welt nicht größer als anderswo. Auch unter einander haben Muslime sich genau so bekämpft wie andere Menschen. Kein Wunder auch; es sind ja Menschen! Behauptungen, „der“ Islam sei besonders kriegslüstern, oder im Gegenteil der Inbegriff der Friedfertigkeit, sind unsinnige Propagandasprüche, die keine Debatte wert sind.

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Saiyid Qutb
Saiyid Qutb (1906–1966) war der Star des ägyptischen Salafismus und das große Vorbild für viele militante Muslime unserer Zeit. Er studierte am Dār al-‘ulūm, der pädagogischen Hochschule in Kairo, an der Volksschullehrer ausgebildet wurden. Er wurde Beamter im Erziehungsministerium, war literarisch aktiv als Kritiker, aber schrieb auch den (sehr verklemmten) Liebesroman Ashwāk. Anfangs war er keineswegs anti-westlich, sondern versuchte Elemente aus Christentum und Marxismus mit dem Islam zu versöhnen. Ein ihm aufgezwungener Amerika-Aufenthalt ängstigte ihn sehr und bewirkte bei ihm den Durchbruch „antiwestlicher“ Gefühle. Er wurde Muslimbruder und befürwortete einen islamischen Staat, in dem die Scharia das einzige Recht sein sollte und die Souveränität nicht etwa bei dem Volk, sondern bei Gott liegen sollte. Wer dessen Vertreter auf Erden sein würde, bleibt unklar. Mit Ibn Taimīya hatte Qutb gemeinsam, dass auch er im Gefängnis einen 30-bändigen Korankommentar schrieb (Fī zilāl al-qur’ān; Im Schatten des Korans); mit Hasan al­-Bannā, dem Gründer der Muslim Brüder, dass er als Grundschullehrer ausgebildet war und, dank der ägyptischen Geheimpolizei, als Märtyrer starb. Er übernahm Ibn Taimīyas Auffassung vom Dschihad.

BIBLIOGRAPHIE

Generell
– Albrecht Noth, Heiliger Krieg und Heiliger Kampf in Islam und Christentum, Bonn (Röhrscheid), 1966.
– Émile Tyan, ‘Djihād,’ in EI2.
– [mehrere Autoren], ‘Ḥarb,’ in EI2.
– Ruven Firestone, Jihād. The Origin of Holy War in Islam, New York 1999.
– David Cook, Understanding Jihad, Berkeley/Los Angeles/London 2005.

Kampf und Krieg im Koran
– Patricia Crone, „War,“ in EQ.
– Ella Landau­-Tasseron, „Jihad,“ in EQ.
– Chase F. Robinson, „Conquest,“ in EQ.
– Rizwi Faizer, „Expeditions and battles,“ in EQ.

Ribāṭ­-Kämpfer und Märtyrer
– ʿAbdallāh ibn al­-Mubārak, Kitāb al­-ǧihād, Tunis 1972 u.a. [nicht übersetzt. Arabisch auch im Internet zu finden.]
– J. Chabbi, „Ribāṭ,“ in EI2.
– E. Kohlberg, „Shahīd,“ in EI2.
– W. Raven, „Martyrs,“ in EQ.
– M. Jarrar, „The martyrdom of passionate lovers. Holy war as a sacred wedding,“ in A. Neuwirth et al. (hrsg.), Myths, historical archetypes and symbolic figures in Arabic literature. Towards a new hermeneutic approach, Beirut 1999, S. 87–107.
– D. Talmon-Heller, „Muslim martyrdom and quest for martyrdom in the crusading period,“ in Al-Masaq. Islam and the Medieval Mediterranean, 14 (2002), S. 131–139.

Kreuzzüge
– Peter Thorau, Die Kreuzzüge, München 20042.
– Nikolas Jaspert, Die Kreuzzüge, Darmstadt 20042.
– Caroline Hillenbrand, The Crusades. Islamic Perspectives, Edinburgh 1999. [Das beste Buch zu den Kreuzzügen aus islamischer Sicht.]
– [Usāma ibn Munqiḏ, Kitāb al­-iʿtibār:] Die Erlebnisse des syrischen Ritters Usāma ibn Munqiḏ. Unterhaltsames und Belehrendes aus der Zeit der Kreuzzüge, übers. Holger Preißler, Leipzig/Weimar 1981, oder Usâma ibn Munqidh, Ein Leben im Kampf gegen Kreuzritterheere, übers. G. Rotter, Tübingen/Basel 1978 [Ich weiß nicht, welche Übersetzung besser ist.] .

Ibn Taymīya
– H. Laoust, „Ibn Taymīya,“ in EI2.
– D. P. Little, „Did Ibn Taimyya have a screw loose?“ Studia Islamica 41 (1975), S. 93-111.

Anfang Neuzeit
– Cemal Kafadar, Between two worlds. The construction of the Ottoman State, Berkeley/Los Angeles 1996.
– R. Peters, Islam and Colonialism. The doctrine of Jihad in Modern History, Amsterdam 1979.

1. Weltkrieg
– Stefan Buchen, Kaiser Wilhelms heiliger Krieg. Deutsche erfanden den weltweiten Jihad. TV Sendung 12.Mai 2005.
– Peter Heine, „C. Snouck Hurgronje versus C. H. Becker. Ein Beitrag zur Geschichte der angewandten Orientalistik,“ Die Welt des Islams 23 (1984), S. 378–387.
– Wolfgang Schwanitz, „Djihad ‘Made in Germany“: Der Streit um den Heiligen Krieg 1914–1915,“ in Sozial. Geschichte. Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts , 18 (2003), S. 7–34. [Der Autor scheint etwas einseitig.]
– Wolfgang Schwanitz, Die Berliner Djihadisierung des Islam. Wie Max von Oppenheim die islamische Revolution schürte, KAS Auslandinformationen 10/2004.
– C. Snouck Hurgronje, The Holy War, Made in Germany, London/New York 1915.

Sayyid Quṭb und später
– J. J. G. Jansen, „Sayyid Ḳuṭb,“ in EI2.
– Sabine Damir-Geilsdorf, Herrschaft und Gesellschaft. Der islamistische Wegbereiter Saiyyd Quṭb und seine Rezeption, Würzburg 2003.
– Gilles Kepel, Der Prophet und der Pharao, München 1995.
– Gilles Kepel, Das Schwarzbuch des Dschihad. Aufstieg und Niedergang des Islamismus, München 2002.

Diakritische Zeichen: ǧihād, ǧāhada, muǧāhid, ribāṭ, šahīd, šuhadāʾ, Muwaṭṭaʾ, Ṣaḥīḥ, Īlġāzī, Ṣalāḥ ad-Dīn al-Ayyūbī, Rašīd Riḍā, Quṭb, Ḥarrān, Ibn Baṭṭūṭa, šay’ fī ‘aqlihi, ġazwa, Ašwāk, Fī ẓilāl al-qurʾān, Ḥasan al­-Bannā, intifāḍa.

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Der Lohn der Märtyrer

🇳🇱 Junge islamische Märtyrer dürften sich am meisten auf das Paradies freuen wegen des Verkehrs mit den Huris. Eine weit verbreitete Überzeugung ist, dass jeder Märtyrer nach seinem Tod sofort in das Paradies kommt, wo zweiundsiebzig Jungfrauen ihn erwarten.
Maher Jarrar1 hat die Verbindung zwischen Märtyrertod und Huris erforscht in Texten von ‘Abdallāh ibn al-Mubārak (736–797),2 die größtenteils nicht mit einer korrekten Überlieferungskette (Isnad) auf den Propheten zurückgehen und daher für Muslime keine große Autorität besitzen. Trotzdem haben diese und ähnliche Texte durch die Jahrhunderte Männer von himmlischen Bräuten für tapfere Krieger träumen lassen, auch in Zeiten, als es gar keinen Krieg gab. In manchen dieser Texte äugeln die Huris bereits auf dem Schlachtfeld mit den Kämpfern.
Nicht auszuschließen ist jedoch, dass die Märtyrer nach ihrem Tod gerade in diesem Punkt schlecht wegkommen werden. Der Koran bleibt vage in Bezug auf das Wie und Wann der Belohnung für ihren kriegerischen Einsatz. An verschiedenen Stellen im Koran werden die Paradiesjungfern erwähnt, aber nicht speziell in Verbindung mit Märtyrern. Die Rede ist von einem gewaltigen Lohn, von Barmherzigkeit und Vergebung, und vom Paradies; die Märtyrer werden zu Gott versammelt werden (K. 3:158). Aber das alles wird auch den anderen Gläubigen zuteil. Das wirklich Besondere ist, dass die Märtyrer nicht tot sind:

  • Meine nicht, dass diejenigen, die für Gottes Sache gestorben sind, tot sind. Nein, sie sind lebendig, und ihnen wird bei ihrem Herrn Lebensunterhalt gegeben.“3

Die Auslegung und die Hadithe des Propheten zu diesem Thema sind nicht einstimmig. Der Gedanke, dass Märtyrer sofort nach ihrem Tode ins Paradies eintreten werden, ist alt, wie eine Passage bei Ibn Ishāq (704-767) beweist. Als die Muslime eines Tages das kostbare Gewand eines besiegten Kleinkönigs bestaunten, sagte der Prophet:

  • „Findet ihr das schön? Bei Ihm, in dessen Hand mein Leben ist: die Servietten von Sa‘d ibn Mu‘ādh im Paradies sind viel schöner!“ 4

Sa‘d war ein Märtyrer, denn er war kurz zuvor an einer Kriegsverletzung gestorben. Von Huris wird hier nicht gesprochen; Sa‘d sitzt offenbar an einem Festgelage. In der als kanonisch geltenden Hadithliteratur, die von allen frühen Texten außer dem Koran unter Muslimen das meiste Prestige hat, kommen diese zweiundsiebzig Huris nur einmal vor:

  • Der Prophet hat gesagt: „Ein Märtyrer hat sechs Verdienste bei Gott: Ihm wird beim ersten Blutschwall Vergebung gewährt, ihm wird sein Platz im Paradies gezeigt,5 er wird vor der Bestrafung im Grabe geschützt, er ist vor dem allergrößten Schrecken6 sicher, ihm wird die Krone der Würde aufgesetzt, deren Rubin prachtvoller ist als die ganze Welt und was darin ist, ihm werden zweiundsiebzig großäugige Huris geschenkt und er wird für siebzig Verwandten zum Fürsprecher gemacht.” 7

Der Augenblick, in dem die Märtyrer mit diesen Huris vereinigt werden sollen, bleibt unklar. Der Text ist ein sogenannter Sammelhadith: Hier wird eine Anzahl von Verdiensten der Märtyrer so summarisch aufgelistet, dass jeder einzelne an anderer Stelle wohl ausführlicher besprochen worden sein muss. In den kanonischen Hadithsammlungen hat das jedoch keine Spuren hinterlassen. Es gibt nur einen Hadith, der um 800 mit einem unvollständigen, um 850 auch mit einem vollständigen isnād überliefert wird: Als in Anwesenheit des Propheten einmal über Märtyrer geredet wurde, sagte er:

  • „Das Erdreich ist noch nicht trocken vom Blut eines Märtyrers, da kommen schon seine beide Gattinnen herbeigeeilt, wie Kamelstuten, die ihre Jungen in einem weiten Land verloren haben. Jede von beiden erscheint in einem Gewand, das prachtvoller ist als diese ganze Welt und was darin ist.“ 8

Hier werden also nur zwei Frauen erwähnt, die zwar sofort nach dem Martyrium zur Verfügung stehen, aber deren Verlangen nach den Märtyrern mit dem Mutterinstinkt (!) von Kamelstuten verglichen wird.

Mindestens so weit verbreitet wie die Hadithe bezüglich der sofortigen Aufnahme ins Paradies ist die Auffassung, dass die Märtyrer nach ihrem Tod nicht sofort dorthin gehen. „Die Märtyrer sind an der Bāriq,“ heißt es bei Ibn Ishāq, „ein Fluss beim Paradiestor, in einem grünen Rundzelt, und ihren Lebensunterhalt bekommen sie morgens und abends aus dem Paradies.“ 9 Dies scheint eine Art Warteraum für das jüngste Gericht zu sein. In dieser Vorstellung existiert das Paradies schon, aber es ist noch nicht zugänglich. Der Koranausleger at-Tabarī (839–923) weiß es genau:

  • Sie sind bei ihrem Herrn, sie werden ernährt mit den Früchten aus dem Paradies und sie riechen dessen Brise, aber sie sind nicht darin. Ihr Privileg in dem Zwischenzustand (barzakh) ist, dass sie ernährt werden mit Paradiesnahrung, die vor der Auferstehung niemand außer ihnen zu essen bekommt.

At-Tabarīs Auffassung wird durch den sogenannte „Vogelhadith“ gestützt. Dieser ist in zahlreichen Fassungen mit und ohne anerkannten Überlieferungskette überliefert worden. Eine kurze Fassung lautet:

  • Die Seelen der Märtyrer befinden sich in der Gestalt weißer Vögel, die sich von den Paradiesfrüchten ernähren.11

Und eine längere Fassung, die wahrscheinlich älter ist:

  • Der Prophet hat gesagt: „Als eure Brüder in Uhud gefallen waren, tat Gott ihre Seelen in das Innere grüner Vögel, die aus den Flüssen des Paradieses trinken, von seinen Früchten essen und nisten in goldenen Lampen im Schatten von Gottes Thron. Als sie den Wohlgeruch ihres Essens und ihrer Getränke rochen und die schöne Stätte ihrer Mittagsruhe gewahr wurden, sagten sie: ‘Ach, wenn doch unsere Brüder wüssten, was Gott uns getan hat, so dass sie den Dschihad nicht aufgeben und nicht vor dem Kampf zurückschrecken.‘ Dann sagte Gott: „Ich werde ihnen von euch berichten.“ Darauf offenbarte Er: „Meine nicht, dass diejenigen, die für Gottes Sache gestorben sind, tot sind“ … (folgt der Rest des Verses).12

Nach diesem Text suchen die Märtyrer in diesen Vögeln oder durch sie Nahrung im Paradies, wo sie sogar Siesta halten, aber sie wohnen dort nicht. Ihr Aufenthaltsort ist sehr nahe bei Gott; vielleicht ist es dort sogar besser als das Paradies. Huris gibt es an dem Ort bestimmt nicht, aber in ihrem Zustand hätten sie wohl kaum Bedürfnis danach.

Wie wird es übrigens den Märtyrerinnen vergehen? Die Tschetschenische Terroristin, die 2002 im dem Moskauer Theater von der russischen Polizei getötet wurde, wird vielleicht da oben mit ihrem Gatten vereint, der ja auch getötet wurde. Aber unverheiratete palästinensische Mädchen, die sich und einige Mitmenschen „für Gottes Sache“ in die Luft jagen, worauf können die sich freuen? In einem mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm von Dan Setton und Helmar Büchel: In Gottes Namen: Die Rekruten des heiligen Krieges, wird kleinen pakistanischen Mädchen in der Schule erzählt, dass Märtyrerinnen ins Paradies kommen. Dazu wird jedoch nicht gesagt, wann das sein wird, und ebenso wenig, dass sie dorthin als normale Gläubige auch kommen würden. Eine ältere Frau im Film erwartet etwas ganz Konkretes: sie glaubt, dass die zweiundsiebzig Huris ihr im Haushalt helfen werden. Die Hadithe des Propheten haben weibliche Märtyrer einfach nicht vorgesehen. Auf dem Schlachtfeld sollen die Frauen Wasser reichen und die Verletzten versorgen. Von der Kriegsbeute bekommen sie auch nichts; bestenfalls eine kleine Aufmerksamkeit, wie die Sklaven auch.13

Der Lohn der Märtyrer ist also in den maßgebenden Texten des Islam nicht eindeutig festgelegt, und der der Märtyrerinnen noch weniger. Frauen halten sich vielleicht am besten an dem „Vogelhadith“, die ihnen wenigstens Rechtsgleichheit von Mann und Frau bietet.

ANMERKUNGEN
1. Maher Jarrar, „The martyrdom of passionate lovers. Holy war as a sacred wedding,“ in Angelika Neuwirth et al. (hrsg.), Myths, historical archetypes and symbolic figures in Arabic literature. Towards a new hermeneutic approach, Beirut 1999, 87–107.
2. ‘Abdallāh ibn al-Mubārak, Kitāb al-Djihād, Tunis 1972@, Dschidda o.J. und online.
3. K. 3:169; auch 2:154.
4. In: Das Leben Muhammed’s nach Muhammad Ibn Ishâk, bearbeitet von Abd el-Malik Ibn Hischâm, hg. Ferdinand Wüstenfeld, Göttingen 1858-60, S. 903. In der Übersetzung von Alfred Guillaume, The Life of Muḥammad, Oxford 1955, sind die Seitenzahlen dieser Ausgabe am Rande gedruckt.
5. Vgl. Koran 47:6, … in den Garten, den Er ihnen zu erkennen gegeben hat. Siehe auch die Paradiesbeschreibung hier.
6. Der jüngste Tag.
7. At-Tirmidhī (825–892), Fadāʾil al-djihād 25; vgl. Ahmad ibn Hanbal (780–855), Musnad iv, 131; Ibn Mādja (824–887), Djihād 16/2799.
8. ‘Abd ar-Razzāq as-San‘ānī, Musannaf, Beirut 1972, 19832, no. 9561 (‘Abd ar-Razzāq lebte von 744– 827; seine Traditionssamlung ist lange unbeachtet geblieben); Ahmad ibn Hanbal, Musnad ii, 297, 427; Ibn Mādja (824–887), Djihād 16/2798.
9. Ibn Ishāq, o. c. 605; bei Ahmad ibn Hanbal, Musnad i, 266 ist dies ein Hadith des Propheten.
10 At-Tabarī, Tafsīr zu Koran 2:154.
11. ‘Abd ar-Razzāq as-Sanʿānī, Musannaf no. 9553.
12. Ibn Ishāq, o. c. 604–5; Muqātil ibn Sulaimān (gest. 767), Tafsīr, Kairo 1979, i, 314; at-Tabarī, Tafsīr zu Koran 3:169; Abū Dāwūd, Djihād 25.
13. Muslim, al-Djihād was-siyar, 134–142.

Diakritische Zeichen: Ibn Isḥāq, Saʿd ibn Muʿāḏ, aṭ-Ṭabarī, barzaḫ, Uḥud, Ǧihād, at-Tirmiḏī, Faḍāʾil al-ǧihād, Aḥmad ibn Ḥanbal, Ibn Māǧa, aṣ-Ṣanʿānī, Muṣannaf, aṭ-Tabarī

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