Katzen, Hunde und der Prophet

Mann mit Saluki🇳🇱 Hatte Mohammed eine Katze? Bestimmt. Er muss wohl eine oder mehrere Katzen besessen haben, denn zu seiner Zeit hatte jeder welche. Katzen waren damals unentbehrlich, als Jäger von Ungeziefer und Beschützer der Vorräte. Sie hielten auch Schlangen fern, indem sie ihnen die Beutetiere wegfraßen. Hunde waren in der alten arabischen Welt ebenfalls allgegenwärtig, aber den Menschen nicht immer so nahe. Sie dienten als Jagdhund, als Schäferhund und als Wachhund für Haus, Garten und Acker.

Es gibt  einige Texte, Hadithe und Anekdoten, über Mohammeds Meinungen und Haltungen zu Katzen und Hunden, aber mit real existierenden Tieren in seiner Umgebung haben sie nichts zu tun. Als die islamischen Rechtsgelehrten anfingen sich mit nahezu allen Aspekten des täglichen Lebens zu befassen, sparten sie die Hunde und Katzen nicht aus. Weil der Prophet in Rechtsfragen als die höchste Autorität galt, musste er sich auch zu diesen Tieren geäußert haben.
Die Rechtsfragen, die in Bezug auf Tiere  aufkommen, sind immer die gleichen: Sind sie kultisch rein? Darf man sie essen? Sind sie verkäuflich? Wie geht man mit ihnen um?

Zur ersten Frage: Weder Katzen- noch Hundefleisch darf ein Muslim essen:

  • […] von Abū Tha‘laba al-Khushanī: „Der Prophet verbot uns den Verzehr von allen Raubtieren mit Reißzähnen“.1

Geld nehmen für diese Tiere darf man ebenfalls nicht:

  • […] von Abū Zubair, der sagte: „Ich befragte Djābir über den Preis von Hunden und Katzen. Er sagte „Der Prophet unterband es [Geld für sie zu nehmen]“.2

In puncto Reinheit werden Katzen und Hunde unterschiedlich beurteilt — ebenso wie der Umgang mit ihnen. So ist der Speichel von Katzen nicht unrein. Wenn ein Gläubiger damit in Berührung kommt, muss er sich deswegen nicht rituell waschen, wie etwa aus diesem Hadith ersichtlich ist:

  • Dāwūd ibn Sālih ibn Dīnār at-Tammār erzählte, dass seine Mutter[, eine Sklavin,] von ihrer Herrin mit einer Pastete zu Aischa geschickt wurde, als diese gerade beim Beten war. Aischa gab der Frau ein Zeichen, dass sie die Pastete hinstellen sollte. Da kam eine Katze und fraß etwas davon, aber als Aischa fertig war, aß sie von derselben Stelle, von der die Katze gefressen hatte. Sie sagte: „Der Prophet hat gesagt: [Katzen] sind nicht unrein; sie gehen bei euch ein und aus.“ Und sie fügte hinzu: Ich habe auch gesehen, wie der Prophet die rituelle Waschung mit Wasser verrichtete, das eine Katze übrig gelassen hatte.3

Dagegen ist der Speichel des Hundes unrein; deshalb hat man sich von Hunden fern zu halten. Als Beleg gilt ein Hadith, der von Abū Huraira überliefert sein soll (sein Name bedeutet übrigens „der mit dem Kätzchen“, angeblich weil er als Kind immer mit einer Katze gespielt haben soll):

  • Der Prophet sagte: „Wenn ein Hund aus dem Gefäß von einem unter euch trinkt [Variante: leckt], sollt ihr es sieben Mal waschen, [Var.: das erste Mal mit Sand].4

Das hört sich fast talmudisch an. Ob rein oder unrein, auf jeden Fall soll man die Tiere in ihrer Art respektieren und anständig behandeln. Das wird ersichtlich aus Hadithen, denen zufolge der Prophet erzählt haben soll:

  • „Mir wurde die Hölle gezeigt und dort sah ich eine Frau von den Israeliten, die wegen einer Katze gefoltert wurde, die sie festgebunden und nicht gefüttert hatte und auch nicht ihre eigene Nahrung unter den Feldtieren hatte suchen lassen.“ 5
  • „Ein Mann war unterwegs und es überfiel ihn ein großer Durst. Er fand einen Brunnen, stieg hinab und trank. Als er herausstieg, fand er einen Hund mit ausgestreckter Zunge, der aus Durst die feuchte Erde leckte. Der Mann dachte: Dieser Hund erleidet aus Durst das Gleiche, was ich selber erlitten habe. Er stieg in den Brunnen wieder hinab, füllte seinen Schuh mit Wasser und hielt ihn mit dem Mund fest, bis er wieder nach oben kam. Dann tränkte er den Hund. Gott dankte es ihm und schenkte ihm Vergebung.“
    Sie sagten: „Prophet, haben wir auch in Bezug auf die Behandlung der Tiere einen Lohn zu erwarten?“ Er antwortete: „Für die Tränkung eines jedes Lebewesens gibt es einen Lohn.“ 6

Aber über dieses ethische Minimum hinaus wurden Katzen auch richtig geliebt. Ob Mohammed ein Katzenfreund war, können wir wiederum nicht wissen. Mit Sicherheit fütterte er sie nicht mit halāl Katzenfutter, wie es manche moderne Muslime tun. Bekannt ist eine obskure, aber rührende Geschichte, die gerne erzählt wird um Mohammeds Liebe für seine Katze Mu‘izza und für Katzen im Allgemeinen zu illustrieren.

  • Eines Tages wollte der Prophet aufstehen zum Gebet, aber die Katze lag schlafend auf dem Ärmel seines Gewandes. Um das Tier nicht zu wecken schnitt er den Ärmel ab und erschien mit beschädigtem Gewand beim Gebet. Als er zurückkam aus der Moschee dankte Mu‘izza ihm, indem sie sich verneigte.7

Diese Anekdote gibt es aber auch in ganz anderer Besetzung. Nach dem chinesischen Historiker Bān Gù (32–92) versuchte der Han-Kaiser Āi dì (reg. 7–1 v.Chr.) einmal aufzustehen, als sein Geliebter auf dem Ärmel seines Gewandes eingeschlafen war. Um ihn nicht zu wecken schnitt er seinen Ärmel ab und erschien mit beschädigtem Gewand in der Öffentlichkeit. Seine Hofdiener übernahmen darauf diese Tracht um die Liebesbeziehung zu feiern.
Die chinesische Erzählung ist bei weitem die älteste. Von der Flöte oder dem Rad kann man sich noch vorstellen, dass sie mehrmals an verschiedenen Orten in der Welt erfunden wurden. Aber eine solch spezifische Erzählung wird nur einmal erfunden und macht danach eine Reise durch die Kulturen. Wie ist sie in der islamischen Welt gelandet: über Indien, Persien vielleicht? Ich weiß es nicht; wenn Sie, lieber Leser, es wissen, höre ich es gerne von Ihnen.

CharitéDesTurcsEs gibt noch einige Hadithe, die die rituelle Reinheit der Katze betonen, aber die Erzählungen zu Mohammeds Katzenliebe, die Annemarie →Schimmel zitiert, sind alle sehr spät entstanden. Sie zeigen allerdings, dass Katzenliebe in islamischen Ländern sehr verbreitet war – über alle Jahrhunderte. Auch in Reiseberichten wird sie immer wieder bezeugt. 

Dagegen sind die Meinungen über Hunde in den Hadithen eher negativ. Wegen ihrer Unreinheit soll man sie nicht zu nahe bei sich haben:

  • Der Prophet sagte: „Wer sich einen Hund anschafft, außer für die Jagd oder das Vieh, verliert jeden Tag zwei qīrāt seines [jenseitigen] Lohns.“8

In einer Textvariante wird auch der Wachhund für die Ernte als Ausnahme erlaubt. Der Prophet soll laut einem Hadith auch Hunde haben töten lassen; wahrscheinlich ist gemeint: wenn die vielen herumstreunenden Tiere zu einer Plage wurden:

  • Der Prophet befahl die Hunde zu töten. Er schickte Menschen aus, in die Gebiete rund um Medina, um sie zu töten.9

In der Wohnung hat ein Hund nichts verloren, denn Engel betreten kein Haus, in dem sich ein Hund befindet. Mohammed soll einmal vergeblich auf den Engel Gabriel gewartet haben, weil sich ein junger Hund in seine Wohnung verirrt hatte.

  • Der Prophet hatte sich an einem bestimmten Augenblick mit Djibrīl verabredet, aber der kam nicht. Er hatte einen Stock in der Hand; den warf er weg und sagte: „Noch nie hat Gott oder einer seiner Botschafter ein Versprechen gebrochen!“ Dann schaute er um sich und bemerkte einen jungen Hund unter seinem Bett. Er sagte: „Aischa, wann ist dieser Hund hier hereingekommen?“ Sie antwortete: „Bei Gott, ich weiß es nicht.“ Er ließ das Tier entfernen. Darauf erschien Djibrīl und der Prophet sagte zu ihm: „Wir hatten einen Termin und ich habe gewartet, aber du kamst nicht!“ Djibrīl antwortete: „Der Hund in deinem Haus hat mich davon abgehalten, denn wir [Engel] betreten kein Haus, in dem ein Hund oder eine Abbildung [eines Lebewesens]  ist.“ 10

Auch in der Moschee ist ein Hund unerwünscht, denn er lenkt ab vom Gebet, wie Frauen und Esel auch.

  • […] ‘Abdallāh ibn as-Sāmit, von Abū Dharr: Der Prophet sagte: Wenn einer von euch das Gebet verrichtet, dann ist er geschützt, wenn er so etwas wie den hinteren Teil eines Sattels vor sich hat. Wenn das nicht der Fall ist, wird sein Gebet ungültig, [wenn] eine Frau, ein Esel oder ein schwarzer Hund [vor ihm herumläuft].
    Ich fragte [Abū Dharr]: Wieso ein schwarzer Hund und kein roter oder gelber? Er antwortete: Genau so habe ich es den Propheten gefragt und er sagte: „Ein schwarzer Hund ist ein Satan.“ 11
Träger füttert Hunde, İstanbul ±1900

Träger füttert Hunde, İstanbul ±1900

Haben die alten Muslime denn wegen solcher Texte ihre Hunde nicht geliebt? Ich denke doch. Wenn man sich einen Hund zu Nutze machen will, ist ein dominierendes, aber zugleich freundschaftliches Verhältnis zum Tier unumgänglich und von vielen Menschen auch einfach gewünscht. Das Buch von →Ibn al-Marzubān (gest. 921), Die Überlegenheit der Hunde über viele, die Kleider tragen, zeigt viele Beispiele der festen Freundschaft zwischen Herr und Hund. Hier konnte aber der Prophet unmöglich in einer Anekdote als Vorbild herhalten, weil Hunde eben unrein sind. Den Hundebesitzern wird es egal gewesen sein.

Auch veröffentlich in zenith, Mai/Juni 2014 und online.

ANMERKUNGEN
(Ich zitiere jeweils nur einen Hadith; von den meisten gibt es etliche Varianten und Paralleltexte.)
1. Muslim, Ṣayd 13:

وحدثني حرملة بن يحيى أخبرنا ابن وهب أخبرني يونس عن ابن شهاب عن أبي إدريس الخولاني أنه سمع أبا ثعلبة الخشني يقول: نهى رسول الله ص عن أكل كل ذي ناب من السباع.

2. Muslim, Musāqāt 42:

حدثني سلمة بن شبيب حدثنا الحسن بن أعين حدثنا معقل عن أبي الزبير قال: سألت جابرا عن ثمن الكلب والسنور. قال: زجر النبي ص عن ذلك.

3. Abū Dāwūd, Ṭahāra 38:

حدثنا عبد الله بن مسلمة حدثنا عبد العزيز عن داود بن صالح بن دينار التمار عن أمه أن مولاتها أرسلتها بهريسة إلى عائشة ر فوجدتها تصلي فأشارت إلي أن ضعيها. فجاءت هرة فأكلت منها فلما انصرفت أكلت من حيث أكلت الهرة. فقالت إن رسول الله ص قال إنها ليست بنجس إنما هي من الطوّافين عليكم. وقد رأيت رسول الله ص يتوضأ بفضلها.

4. Muslim, Ṭahāra 90:

 حدثنا يحيى بن يحيى قال قرأت على مالك عن أبي الزناد عن الأعرج عن أبي هريرة أن رسول الله ص قال: إذا شرب الكلب في إناء أحدكم فليغسله سبع مرات.

5. Muslim, Kusūf 9:

وحدثني يعقوب بن إبراهيم الدورقي حدثنا إسمعيل ابن علية عن هشام الدستوائي قال حدثنا أبو الزبير عن جابر بن عبد الله […] وعرضت عليّ النار فرأيت فيها امرأة من بني إسرائيل تعذب في هرة لها ربطتها فلم تطعمها ولم تدعها تأكل من خشاش الأرض.

6. Buḫārī, Sharb 9, Übersetzung nach A. Th. Khoury, So sprach der Prophet, Gütersloh 1988, S. 350.

حدثنا عبد الله بن يوسف أخبرنا مالك عن سمي عن أبي صالح عن أبي هريرة ر أن رسول الله ص قال: بينا رجل يمشي فاشتد عليه العطش فنزل بئرا فشرب منها ثم خرج فإذا هو بكلب يلهث يأكل الثرى من العطش. فقال: لقد بلغ هذا مثل الذي بلغ بي. فملأ خفه ثم أمسكه بفيه ثم رقي فسقى الكلب فشكر الله له فغفر له. قالوا يا رسول الله وإن لنا في البهائم أجرا؟ قال في كل كبد رطبة أجر.

7. Weder Frau Schimmel, S. 11, noch die Wikipedia bietet einen brauchbaren Quellennachweis.
8. Muslim, Musāqāt 51:

وحدثنا أبو بكر بن أبي شيبة وزهير بن حرب وابن نمير قالوا حدثنا سفيان عن الزهري عن سالم عن أبيه عن النبي ص قال من اقتنى كلبا إلا كلب صيد أو ماشية نقص من أجره كل يوم قيراطان.

9. Muslim, Musāqāt 44:

 حدثنا أبو بكر بن أبي شيبة حدثنا أبو أسامة حدثنا عبيد الله عن نافع عن ابن عمر قال: أمر رسول الله ص بقتل الكلاب فأرسل في أقطار المدينة أن تُقتل.

10. Muslim, Libās 81:

حدثني سويد بن سعيد حدثنا عبد العزيز بن أبي حازم عن أبيه عن أبي سلمة بن عبد الرحمن عن عائشة أنها قالت واعد رسول الله ص جبريل عس في ساعة يأتيه فيها فجاءت تلك الساعة ولم يأته. وفي يده عصا فألقاها من يده وقال: ما يخلف الله وعده ولا رسله. ثم التفت فإذا جرو كلب تحت سريره. فقال: يا عائشة متى دخل هذا الكلب هاهنا? فقالت: والله ما دريت فأمر به فأخرج. فجاء جبريل فقال رسول الله ص واعدتني فجلست لك فلم تأت فقال: منعني الكلب الذي كان في بيتك، إنا لا ندخل بيتا فيه كلب ولا صورة.

11. an-Nasāʾī, Qibla 7:

أخبرنا عمرو بن علي قال أنبأنا يزيد قال حدثنا يونس عن حميد بن هلال عن عبد الله بن الصامت عن أبي ذر قال قال رسول الله ص إذا كان أحدكم قائما يصلي فإنه يستره إذا كان بين يديه مثل آخرة الرحل فإن لم يكن بين يديه مثل آخرة الرحل فإنه يقطع صلاته المرأة والحمار والكلب الأسود. قلت ما بال الأسود من الأصفر من الأحمر فقال: سألت رسول الله ص كما سألتني فقال: الكلب الأسود شيطان.

WEITERE LEKTÜRE
– Annemarie Schimmel, Die orientalische Katze. Geschichten, Gedichte, Sprüche, Lieder und Weisheiten, München [1989].
– Muhammad ibn Khalaf ibn al-Marzubān, Fadl al-kilāb ‘alā kathīr mimman labisa ath-thiyāb, Köln (Al-Kamel Verlag) 2003, und mit engl. Übers.: Ibn al-Marzubān, The Superiority of Dogs over Many of Those Who Wear Clothes, hrsg. und übers. G.R. Smith und M.A.S. Abdel Haleem, Warminster 1978.

Diakritische Zeichen: Abū Ṯaʿlaba al-Ḫušanī, Ǧābir, Dāwūd ibn Ṣāliḥ, ḥalāl, qīrāṭ , Ǧibrīl,ʿAbdallāh ibn aṣ-Ṣāmit, Abū Ḏarr, Muḥammad ibn Ḫalaf ibn al-Marzubān, Faḍl al-kilāb ʿalā kaṯīr mimman labisa aṯ-ṯiyāb

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Der Mufti und die Wissenschaft

Islamische Rechtsgelehrte finden das islamische Recht in der Jurisprudenz, und wenn sie tiefer graben, leiten sie es aus dem Koran und dem Hadith des Propheten ab. Das ist ihr Job. Manche halten es darüber hinaus für nötig die Zielsetzungen der Scharia und die Gründe hinter den Rechtsregeln zu erforschen. Anders gesagt: sie wollen beweisen, dass Gott recht hatte, als er das eine oder andere Gebot oder Verbot verkündete. Dann hört man zum Beispiel, dass Schweinefleisch verboten sei, weil es Krankheitserreger enthalte, und Alkohol weil es Fehlverhalten verursache. 
Als ob Gott solche Hilfe brauchte; als ob Gottes Gründe die Menschen etwas angingen! Wer an Gott glaubt, hat doch an seinem Wort genug, oder etwa nicht? Richtig lächerlich werden diese Gelehrten, wenn sie sich bei ihrer Argumentation der Wissenschaft bedienen. Sie haben natürlich keine Ahnung, was das ist, denn sie haben nicht mal Abitur, geschweige denn eine wissenschaftliche Ausbildung. Aber ihr Publikum lacht sie nicht aus, denn das ist noch schlechter ausgebildet. So las ich in Erlaubtes und Verbotenes im Islam, ein Jugendwerk des berühmten Medienmuftis Yūsuf (Jusuf) al-Qaradāwī aus Qatar, eine „wissenschaftliche“ Untermauerung des islamischen Hundeverbots (ja, Hunde sind nach einigen Hadithen verpönt, außer Wach- und Jagdhunden). Als eine der Begründungen dieses Verbots führt er den „neuerdings entdeckten“ Hundebandwurm an. Durch Kontakt damit können beim Menschen entsetzliche Abszesse und unheilbare Entzündungen entstehen. Dann fährt er fort:

  • Professor Noeller hat durch post-mortem Untersuchungen an menschlichen Leichen in Deutschland festgestellt, dass die Rate der Infektion mit Hundewürmern mindestens ein Prozent beträgt. In manchen Gegenden wie Dalmatien, Island, Südost-Australien und Holland, wo Hunde als Zugtiere benutzt werden, ist die Rate bei Hunden 12 Prozent. In Island hat man gefunden, dass unter 43 Personen eine Person an Entzündungen durch diesen Wurm leidet. Rechnen wir hierzu noch das menschliche Leid, den Fleischverlust durch infiziertes Vieh und die dauernde Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch diese Bandwürmer, dann können wir diesem Problem nicht weiter selbstgefällig gegenüber stehen.  (Übers. Ahmad von Denffer)

Dieser Fall ist leider kein Einzelfall; die „Wissenschaft,“ die von solchen Herren zitiert wird, sieht meistens so aus. Wer, was, wann, wo genau? Das wird nie erwähnt. Stark veraltetes Zeug (der Hund wird in Europa seit ca. 1940 nicht mehr als Zugtier benutzt); nie ein Quellennachweis; hirnrissige Aussagen, wobei nie auch nur ansatzweise versucht wird deren Richtigkeit nachzuprüfen. Schon deshalb sollte man Imame in Deutschland ausbilden. Ohne Abitur kein Theologiestudium. (In Iran ist das Niveau der Schriftgelehrten übrigens erheblich höher.)

Interessant ist noch, dass Qaradāwī in der deutschen Übersetzung Dr. Qaradawi heißt, offensichtlich ohne dass es eine akademische Promotion gegeben hat. Er ist genau so wenig Doktor wie Dr. Oetker, Dr. Best und Herr von und zu.

Diakritische Zeichen: Qaraḍāwī

Siehe auch Leichtgläubig          Zurück zum Inhalt